Oberkirchheim (tl) – 24 Jahre lang hütete Pastor Joschka Uderwelsch die ihm anvertrauten Schäfchen in der EFG Oberkirchheim. Dann aber veränderte ein Missionseinsatz unter den Dorfheiden sein Leben … und machte den Gottesmann nicht nur sprachlos, sondern auch arbeitslos. Seit der Veranstaltung leidet er nämlich unter einer seltenen Form von babylonischer Sprachverwirrung: Er redet so, dass ihn die Nichtchristen verstehen.
Geplant war alles eigentlich ganz anders. Der Pastor sollte etwa 1,5 Stunden zum Thema „Kehre um zum Menschensohn!“ predigen und anschließend eine Lobpreiszeit mit Liedern von Paul Gerhard leiten. Doch schon im ersten Teil seiner Drei-Punkte-Predigt überkam ihn der Wunsch, den einzigen anwesenden und offensichtlich irritierten Gast der Missionsveranstaltung persönlich anzusprechen. „Was dann passiert ist, weiß ich nicht mehr so richtig. Wir sind ins Gespräch gekommen und seitdem habe ich die christliche Sprache verlernt.“ Selbst die einfachsten und klarsten Ausdrücke wie ‚sich dem Herrn anvertrauen’, ‚Jesus ähnlicher werden’ ‚den alten Adam ablegen’ entfallen ihm, sobald er an die Kanzel tritt.
Entsprechend groß ist der Missmut innerhalb seiner Heimatgemeinde. „Letztens hab ich ihn gefragt, ob er heute schon sein Kreuz auf sich genommen hat. Darauf sagt er nur ganz entgeistert, dass er nur seinen Rucksack dabei hat, berichtet Schwester Greta und redet vielen ihrer Geschwister aus der Seele, wenn sie sagt: „Bruder Joschka erreicht die Gemeinde nicht mehr. Seit er sich der Welt hingegeben hat, predigt er die frohe Botschaft nicht mehr so, dass die Glieder erbaut werden.“ Und Bruder Karl ergänzt: „Die Schrift ist hierzu eindeutig: Lasst euch nicht das Joch der Knechtschaft auflegen und passt euch nicht dem Weltenlauf an, heißt es. Doch seit der Pastor so unbiblisch spricht, besuchen viele Heiden unsere Gottesdienste. Wir kommen gar nicht mehr dazu, in Ruhe unseren Herrn anzubeten.“
Dem Ältestenrat der EFG Oberkirchheim blieb somit keine andere Wahl, als den Sauerteig aus seiner Mitte zu entfernen und ihm fristlos zu kündigen. Joschka Uderwelsch steht nun vor den Trümmern seiner Existenz: „Was soll ich denn jetzt machen? Etwas anderes, als Pastor zu sein, kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe ausbildungsmäßig ja auch nichts außer Bibelschule gemacht. Schöne Scheiße!“
Muehlenwirt sagt:
Ach, du gütige Gnade, da wurde das Kanaanäische endlich ins Babylonische verwandelt und unversehens geschah, was dem HErrn wohlgefällig war: Der abgefallene Bruder verlohr sein Ohr im Kirchentohr. Lasst uns innehalten und die Sinne Spalten mit gefaltetem Hirn uns Gewinn gestalten. Gott mag in Zwiefalten altern.
Rebecca sagt:
Sprachlos… es ist doch gut wenn Heiden die Gottesdienste besuchen? Und es gibt übrigens keine christliche Sprache, nur das Evangelium und das kann auf verschiedenste Weise in unterschiedlichsten Stilen verkündet werden!
Luise sagt:
Es ist Satire 😉
Remo sagt:
Eine Frau, die einer anderen Satire erklärt – das macht Hoffnung 🙂
Karin sagt:
Eine Gemeinde wird meistens das, was sie gelehrt wird (24 Jahre). Das Evangelium hängt grundsätzlich nicht von der Sprache ab! Nur die Sprache zu verändern und cool sein wollen, dabei aber den Respekt vor den „selbst gebackenen Kanaanäern“ zu verlieren (Stichpunkt Rucksack) ist auch nicht die Lösung. Ein Pastor muss immer zweigleisig fahren – die Gemeinde und die Nichtchristen im Blick haben. „Das Kreuz auf sich nehmen“ darf und soll benutzt werden – muss aber für beide Gruppen erklärt werden.
Timm sagt:
Geiler Scheiß. Und so wahr. Zerstöre mal bitte jemand die „Kirchenblase“, damit die Christen befreit werden, normal zu sein (und zu reden).
Andreas sagt:
Völlige Zustimmung!
.
Ob freilich die Sprache des Subproletariats („geiler Sch….“) die Kerngedanken unserer christlichen Hoffnung und Freude besser auszudrücken vermag, das möchte ich doch stark bezweifeln.
.
Im medio tutissimus ibis!
Klaus sagt:
Ich kann dem Pastor nur empfehlen, in der Stille die Nähe des Herrn zu suchen, um wieder auf den Pfad der Gläubigen zurückzukommen. Lasset uns in Fürbitte für ihn eintreten und mit Lobopfern das gute Land einnehmen, welches er verlassen hat.