München (tl) – Es rauschte gewaltig im Blätterwald, als die Übernahme der RandomHouse-Verlage „Gerth Medien“ und „Adeo“ durch die SCM-Gruppe bekannt wurde. Gegen das, was der „Verbund Christlicher Medien“ plant, dürfte dies aber nur ein laues Lüftchen gewesen sein.
In einem exklusiven Hintergrundgespräch bestätigte uns ein Vorstandsmitglied den bevorstehenden Kauf der säkularen Verlagsgruppe RandomHouse. Doch damit nicht genug. Der Verbund plant mit christianisierten Neuauflagen bekannter Titel eine schriftenmissionarische Groß-Offensive. Während der weltliche Kunde einen Klassiker zeitgenössischer Literatur erwartet, bekommt er die volle Breitseite des Evangeliums. Erste Titelentwürfe lauten „Eine lange Geschichte der Zeit“, „Abendmahl bei Tiffanys“, „Harrys Potter“, „Gottes Werk und Teufels Niedergang“ „Der Vater des Bräutigams“ oder auch mit „Ich bin immer da!“ die Jesus-Variante von „Er ist wieder da“ .
Dazu der Vertreter des Medienverbundes euphorisch: „Das wird das Trojanische Pferd 2.0! Wir gehen in die Offensive und kaufen einfach den gesamten Buchmarkt auf! RandomHouse ist erst der Anfang.“
Den Vorwurf der versuchten Zwangsbekehrung sieht er gelassen: „Wir schreiben ein neues Kapitel der Schriftenmission! Papier mag ja geduldig sein, aber ob das der Heiland mit seiner Wiederkunft auch ist, steht auf einem anderen Blatt! Wir müssen die Heiden jetzt mit dem Evangelium konfrontieren, bevor das letzte Kapitel der Menschheit endet! Wenn der Berg nicht zum Propheten will, muss der Prophet eben zum Berg! Oder andersrum. Egal! Sollen die anderen doch ihre kuscheltheologischen Schriftchen verbreiten. Wir retten jetzt Seelen!“
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