Aus Versehen Geist der Ordnung gebunden! Wohnung total zugemüllt!

Messingen (tl) – Wie sich am Wochenende herausstellte, hauste eine Familie monatelang völlig unverschuldet im Chaos. Tragischerweise unterlief dem Pastor der Familie beim Freibeten des neuen Mietobjektes ein schwerwiegender Versprecher. „Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte!“, grummelt Pastor Horst Müller vor sich hin. „Binden, freisetzen, binden, freisetzen! Da kann man schon mal durcheinander kommen, und irgendwie hab ich dann den Geist der Ordnung gebunden, statt ihn frei­zusetzen!“

Für die geplagte Familie enden nun Wochen der Scham und Verzweiflung. Zwischen Türmen gestapelter Idea-Ausgaben, vollgekleckerter Kläx-Hefte und dreckigen Geschirrs trafen wir sie beim Aufräumen zum Gespräch. „Puh, zum Glück ist der Spuk jetzt vorbei! Das war aber auch wie verhext“, platzt es aus Mutter Monika Ohs heraus. Als Bürogehilfengehilfin eines evange­likalen Netzwerks sei sie Ordnung ja eigentlich gewohnt, doch im privaten Umfeld sei ihr der Haushalt völlig entglitten. „Ich ging durch die Tür und plötzlich ging gar nichts mehr. Das reinste Chaos. Die Wäsche landete in der Gefriertruhe, das Mundwasser hab ich aus Versehen mit dem Nagellackentferner nachgefüllt und nach dem Bügeln waren irgendwie noch mehr Falten in meinem Rock als zuvor. Jeden Tag hob ich meinen Blick zu den Bergen an Geschirr, Zeitschriften und Klamotten und nirgendwoher kam Hilfe.“

Am Ende stand die Familie in einem Gemeindezucht-Verfahren sogar kurz vor dem Ausschluss, denn für viele Geschwister war klar: Eine solche äußer­liche Unordnung könne nur ein Spiegel des Innersten sein. Glücklicherweise entdeckte eine emsige Bürokraft des Pastors beim Abtippen der Videoaufnahme fürs Protokoll den fatalen Fehler.

Monika Ohs blickt nun versöhnt und zuversichtlich in die Zukunft. „Ach, nach all dem kann ich mich gar nicht mehr so richtig aufregen, wenn ich den Kids wieder alles hinterherräumen muss oder die verschollene Socke von meinem guten Mann Joschka in der Blumenvase finde.“